Pfarrkirche Sühnekirche vom Kostbaren Blut Bergen

Unsere Sühnekirche wurde im Jahre 1961 erbaut als Mahn- und Gebetsstätte für die Opfer von Unrecht und Gewalt, insbesondere für die ca. 100.000 Toten auf dem damaligem Lagergelände Bergen-Belsen: Kriegsgefangene, Juden, viele KZ-Häftlinge.

Der äußere Bau und die innere Ausstattung der Kirche weisen hin auf das Leiden und Sterben Jesu Christi, auf seine Passion. Hoch reckt sich der Turm der Kirche, weithin sichtbar; wie ein Zeigefinger, der uns mahnt, die Ordnung dessen nicht zu missachten, vor dem wir Rechenschaft ablegen müssen.

Die Kirche hat als Grundriss die Form vom Querschnitt der Cuppa eines Kelches, der sich zum ehemaligem Lager hin öffnet. In der Tiefe des Kelches steht der Altar, der die Form eines Grabes hat und an die Massengräber auf dem Lagergelände erinnert. Auf dem Altar wird in der Messe Jesu Opfer für uns gegenwärtig. In dieses Opfer des Herrn werden die Leiden der Menschen aufgenommen und damit vereinigt.

Über dem Altar steht das Bild des Christus in der Gefangenschaft, des „Ecco homo“, gestaltet von dem Bildhauer Josef Krautwald, Rheine. Christus, der selbst Haft, Verhöhnung, Unrecht, Leid und Tod erfuhr, geht mit allen leidenden Menschen in ihr Gefängnis und in den Untergang. Sein Leidensweg ist dargestellt auf dem Kreuzwegband, mit den 14 Stationen des Kreuzweges Jesu, der uns einlädt, diesen Kreuzweg zu beten und zu meditieren. Angefertigt wurde der Kreuzweg von dem Künstler Hauke aus Lauenau.

Die Fenster im Altarraum enthalten Leidensmotive. Das linke Fenster zeigt die Dornen der Krone des Herrn, rechts sind in symbolhafter Darstellung die fünf Wunden des Herrn eingelassen.

Die große Fensterwand enthält stilisiert die Gewächse der Heide. Der Lebensbaum beim Taufbecken gibt uns die Zuversicht, dass wir, die wir mit Jesus auf den Tod getauft sind, mit ihm auch auferweckt werden zum neuen Leben.

In der Seitenkapelle steht das Schmerzensbild der Gottesmutter als Trostbild für alle Mütter im Leid. In das Fenster der Kapelle sind die sieben Schwerter eingelassen, die auf die Schmerzen Mariens in ihrem irdischen Leben hinweisen. Die Pieta haben die Geschwister Degen, Höhr-Grenzhausen, geschaffen.

Am Tabernakel ist ein Mosaik angebracht: Das Lamm, dessen Seite geöffnet ist. Aus dieser Seite fließt das Blut in den Kelch. Hier wird dargestellt, was Johannes der Täufer von Christus sagte: „Seht das Lamm Gottes, es nimmt hinweg die Sünden der Welt!“ Dieses Opfer Christi ist Sühneopfer für unsere Sünden. Damit wird uns die christliche Antwort auf Hass, Terror, Unrecht und Gewalt gegeben. Nicht Rache und Vergeltung, sondern Sühne und Vergebung.

Hinter dem Kirchengelände führt die Bahnstrecke entlang, auf der viele Menschen zum Lager transportiert wurden. Die Gedenksteine am Taufbecken wurden aus gegebenem Anlass hinzugefügt, von und für Gruppen ehemaliger Häftlinge, denen unser verstorbener Pfarrer Lossau besonders verbunden war.

Zum 01.04.2023 hat das Bistum Hildesheim die Verwaltungsverantwortung für die Kirche übernommen. Aus Gründen der Verkehrssicherung bleibt die Sühnekirche ab dem 17.04.2023 vorläufig geschlossen.

Impressionen aus der Kirche:

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Turm der Sühnekirche  2/17

Portal der Sühnekirche  3/17

Blick in den Altarraum  4/17

Altar der Sühnekirche  5/17

Altarfigur - Bild des Christus in der Gefangenschaft  6/17

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Kreuzwegband mit den Stationen des Kreuzwegs Jesu  8/17

Station auf dem Kreuzwegband  9/17

Linkes Fenster im Altarraum mit den Dornen der Krone des Herrn  10/17

rechtes Seitenfenster im Altarraum  11/17

Fensterwand an der Rückseite der Kirche  12/17

Seitenkapelle der Sühnekirche  13/17

Schmerzensbild der Gottesmutter  14/17

Fenster in der Seitenkapelle mit stilisierten Schwertern  15/17

Tabernakel  16/17

Wandbild in der Sühnekirche  17/17

So finden Sie zur Kirche: